Adolf Schlatter: Leben, Werk, Wirkung

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Theologie als Dienst an der glaubenden Gemeinde

Adolf Schlatter hat seine theologische Arbeit von Beginn seiner akademischen Lehrtätigkeit an als Dienst an der glaubenden Gemeinde verstanden. Christ­liche Theologie verfehlt ihr Ziel, wenn sie um ihrer selbst willen betrieben wird und den Blick für die Bedürfnisse und Aufgaben der Kirchengemeinden verliert. Schlatter hat daher einen beträchtlichen Teil seiner Veröffentlichungen der Gemeinde gewidmet. Besondere Hervorhebung verdienen in diesem Zusammen­hang außer den „Erläuterungen zum Neuen Testament“ seine populär gehaltene „Einleitung in die Bibel“ (1889), seine Predigtbände („Der Ruf Jesu“, „Ich will ihn loben bis zum Tode“ u.a.), seine Andachtsbücher („Andachten“, „Kennen wir Jesus?“) und seine Aufsatzbände zu Grundfragen des christlichen Glaubens („Hülfe in Bibelnot“, „Gesunde Lehre“ u.a.).

Der elementare Gemeindebezug christlicher Theologie hat sowohl Schlatters Veröffentlichungen geprägt, als auch seine gesamte Tätigkeit als theologischer Lehrer, Verkündiger und Seelsorger. Er war nicht nur Wissenschaftler, sondern zugleich Vorsitzender des Tübinger CVJM (1914 1918), Prediger an der ­Tübinger Stiftskirche und Bibelausleger in Männer-, Frauen- und Mädchenkreisen. Schlatter hat Menschen aller Schichten und Altersgruppen angesprochen. Auf diese Weise hat er – vor allem in seiner Tübinger Zeit – in beachtlichem Maße dazu beigetragen, dass die schon damals tiefsitzende Kluft zwischen akademischer Theologie und den Gemeinden verringert wurde.

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